Ünnerälsber Fosenöchter

Ünnerälsber Fosenöchter:

Seit vielen Generationen ist es in Unterelsbach zur Faschingszeit Brauch, dass die „Fosenöchter“ durch die Straßen ziehen. Sie tragen lange weiße Hosen, einen bunten Rock und einen liebevoll bestickten schwarzen Samtgürtel. Das weiße Hemd wird durch einen breiten, bestickten Hosenträger und einen Halskragen mit kleinen Glöckchen verziert. Ihr Gesicht verbergen sie hinter einer Holzmaske. 

Das markante Merkmal des Fosenöchterkostüms sind jedoch die aufwendig gearbeiteten dreispitzigen Hüte. Abgerundet wird das Kostüm durch weiße Handschuhe.

Die Aufgabe der Fosenöchter bestand darin, die unverheirateten Mädchen am Faschingsdienstag von ihren Wohnungen zum Faschingstanz zu begleiten. Schon am Nachmittag werden sie mit nebenstehendem Spruch dazu aufgefordert.

Vor dem eigentlichen Tanz nutzen die Fosenöchter die Zeit, um die stichelnden Kinder zu fangen, die mit wildem Geschrei in die umliegenden Häuser und Straßen flüchten. Mit einer Holzpatsche ausgestattet, „patschen“ die Fosenöchter die Kinder und Erwachsenen leicht an Armen oder Beinen.

Früher waren die Masken und Kostüme in Privatbesitz. Nach dem Krieg übernahm der TSV diese Tradition. In den 70er Jahren ließ der Rhönklubzweigverein Unterelsbach als kulturtragender Verein vier neue Masken und Kostüme nach altem Vorbild anfertigen, welche bis heute Verwendung finden.
Gemäß den Erzählungen älterer Unterelsbacher gab es zu Beginn des letzten Jahrhunderts acht Masken mit verschiedenen Gesichtern und Mimiken. Daher entschied der TSV im Jahr 2013, vier weitere Fosenöchtertrachten anzufertigen, um die ursprüngliche Anzahl wiederherzustellen.

Auf ihr Narren strömt herbei,
flieht des Alltags einerlei,
reißt euch los von Herd und Tiegel,
und packt des Frohsinns lockre Zügel!
Springt mit Schwung und mit Elan,
in den bunten Faschingskarrn.
Zur Straßenordnung legen wir fest:
Kein Fußgänger ohne Alkoholtest!
Jeder muss sein Soll erfüllen
von mindestens zwei-drei Promillen.
Und ganz besonders den jungen Damen
rufen wir zu, in Prinz Karnevals Namen:
Schmückt Euch ihr Schwarzen, Blonden, Brünetten,
zum Faschingstanz mit Ringen und Ketten,
werft euch in euren Sonntagsstaat,
und seid um fünf Uhr zum Einzug parat.
Auf ihr Narren gönnt Euch keine Ruh
die Narretei geht dem Ende zu!
Helau!

Albert Handwerker